Nun, im Herbst 2024, scheint es eine Abneigung gegen eine Neubenennung von Straßen nach Personen zu geben, wohl aufgrund des Gezerres in den letzen Jahrzehnten um die Umbenennungen.

Den Vorschlag der Benennung einer Straße nach Paul Tarnow werde ich bis auf Weiteres zurückziehen.

Daher sind diese Webseiten nur noch eine Dokumentation des bisher Geschehen und eine Grundlage für etwaige zukünftige Aktivitäten.

 

 

Vorgeschichte seit 2003

 

2023 war es 20 Jahre her, dass der Stadtverwaltung Düsseldorf die Anregung gegeben wurde, eine Straße nach dem weltoffenen Düsseldorfer Bürger mit Zivilcourage, Paul Tarnow, zu benennen und dass die Antwort kam, dass der Vorschlag besondere Beachtung findet.

 

2015 Jahren wurde eine Biografie über ihn im "Düsseldorfer Jahrbuch 85" veröffentlicht.

 

 

In letzter Zeit erste Schritte in die Öffentlichkeit

 

Seit 2022 bis heute - Ende März 2024 - ist die Anregung zur Straßenbenennung in die Stadtöffentlichkeit getreten. Ein Zeitungsartikel, kleine Vorträge und ein Wikipedia-Beitrag unter dem Stichwort "Paul Friedrich Wilhelm Tarnow" trugen dazu bei. - Bis dahin gab es nur eine Kommunikation mit der Stadtverwaltung per Brief und Telefon.

 

Eine Kooperation zwischen der Paul-Tarnow-Initiative und den "Naturfreunden Düsseldorf" ist vereinbart. ("Die Naturfreunde" kommunizierten in der Weimarer Republik mit den ausländischen Gruppen auf Esperanto. Mit vielen anderen EsperantistInnen teilten sie auch das Ziel der Völkerverbindung.)

 

 

Warum der Vorschlag, 2023/24 eine Straße in "Paul-Tarnow-Straße" umzubenennen, trotzdem zurückgezogen wird:

 

Die Diskussionen mit verschiedenen Leuten, die es erst im letzten halben Jahr so intensiv gegeben hat, zeigte:

 

Was mich, den Initiator, als Beleg für zivilcouragiertes, widerständiges Handeln überzeugt, wird von vielen als unzulänglicher Beweisversuch angesehen und nicht akzeptiert. Der Vorschlag, eine Straße nach Paul Tarnow zu benennen, wird oft als Versuch verstanden, eine dritte Ehrung von Esperanto in Straßennamen zu erreichen - nach der "Esperanto-" und "Zamenhofstraße". - Der Vorschlag gab auch Anlass dafür genommen werden, seine ablehnende Meinung zu Esperanto in Diskussionen zu verbreiten, was von dem eigentlichen Anlass, nämlich der Widerständigkeit, abzulenken. - Solch ein Irrweg wird auch mit der Vorgabe eingeschlagen, hier solle eine Person geehrt werden, die eine "überregionale Bedeutung" hatte. (Da wurde großzügig darüber hinweggeguckt, dass bezüglich dieses Vorschlags unberechtigt ein Rechtsbegriff aus dem Landesstraßenrecht ins Gemeinderecht übertragen wurde.)

 

In einem jedoch kann Kritik nicht beiseite geschoben werden: Da wo die Bedeutung von Paul Tarnows Haltung und Verhalten als nicht groß genug für eine Ehrung angenommen wird. Mit Argumenten dieser Art muss sich die Initiative ernsthaft auseinandersetzen. Sie sind auch entscheidend bei der Vorlage des Vorschlags beim Rat der Stadt Düsseldorf.

 

 

 

Der notwendige Zwischenschritt

 

 

 

Die vorläufige Rücknahme des Vorschlags kann sich - durch das "Feilen" an der eigenen Argumentation - letztlich doch als ein Fortschritt erweisen.

 

Auf dieser Webseite "I n i t i a t i v e : Eine Paul-Tarnow-Straße in Düsseldorf" ist die bessere Fundierung und die Erweiterung der Begründung zu lesen (Haupt-Menüpunkt: "Deutlichere und erweiterte Begründung" - Überschrift in Blau).

 

Die angestrebte "Initiative Paul-Tarnow-Straße" besteht bisher nur in einer Vorform als E-Mail-Verteiler.

 

 

 

Ein missglückter Versuch, Anfang September 2023 diese Initiative nach einem Vortrag zu gründen, machte auch klar, dass zwei grundsätzliche Gesichtspunkte keine Rolle spielen. Selbst in der an Straßenbenennung interessierten Düsseldorfer Zivilgesellschaft werden diese beiseite gelassen:

 

1. die Geschichte der Straßenbenennungen in Düsseldorf in den letzten Jahren, insbesondere die Wichtigkeit einer "breiten partizipativen Diskussion in der Stadt" und die Kooperation "interessierter zivilgesellschaftlicher Gruppen" (Stichworte aus einem Diskussionspapier vom 22.06.2021) und

 

2. die Überlegungen dazu, wie "widerständiges Handeln oder Akte spontaner Menschlichkeit" (ganz unten auf: https://www.ns-gedenkstaetten.de/nrw/duesseldorf/forschung-und-projekte/widerstand-in-duesseldorf) beachtet werden können.

 

 

 

Was das erste Thema betrifft, gibt es zwar einige Gruppen in Düsseldorf, die sich in der lange dauernden Diskussion zu Widerstand, Kolonisation u.ä. ein spezielles Wissen erarbeitet haben. Sie haben meinem Eindruck nach jedoch wenig über den jeweils eigenen Tellerrand und die partikulären eigenen Interessen hinausgeguckt und Kontakte untereinander geknüpft. Zeit dafür wäre genug gewesen. (In diese Kritik beziehe ich meine Privatinitiative mit ein.) Zwar wurde in Jahrzehnten durch eine nicht verstummende Kritik eine Abschaffung der nicht tolerierbaren Straßennamen erreicht, doch gab es keine starke Bürgerinitiative für andere Personen. Die Alternativvorschläge der "Mahn- und Gedenkstätte" wurden nicht aufgegriffen. Vielleicht wäre es besser gewesen, gar nicht den Anspruch auf Alternativnamen zum gleichen historischen Zusammenhang einzubringen? Jedenfalls sollte der grundsätzliche Erfolg der Umbenennung von allen gefeiert werden.

 

 

 

Das zweite Thema, die Einschätzungen von widerständigem Handeln unterhalb der Ebene des kämpferischen Widerstandes, wäre auch ein wichtiges Diskussionsthema für interessierte zivilgesellschaftliche Gruppen gewesen.:

 

Dazu ist meine persönliche Überlegung, dass diese Widerständigkeit im Hinblick auf die Effizienz der einzelnen Tat (bzw. des Verhaltens) geringe Bedeutung hat. Als allgemeines Vorbild hat sie aber im Falle von häufigem widerständigem Verhalten große Bedeutung. Die großen Demonstrationen gegen die AfD und die "Identitären" zeigen die Wichtigkeit von Bürgerengagement. Im Falle, dass das totalitäre Regime schon besteht ist die Gefährdung der Person vom Zufall abhängig. (Sie kann - wie im konkreten Fall von Else Gores - in den Tod führen. Durch günstigere Umstände und durch Zufälle - wie im Fall des fahnenflüchtigen Sohns von Antonie und Ernst Binder aus der Siedlung "Freiheit" - wurde das Versteck in der Siedlung "Freie Erde" nicht entdeckt.) Allgemein ist festzustellen, dass widerständiges Handeln von mehr Personen ausgeübt wurde als das von Personen, die direkte Widerstandsakte begingen. Widerständiges Handeln ist für mehr Personen vorbildhaft, weil schneller zu begehen, als direkte Widerstandsakte.

 

Dies sind Vorüberlegungen, wie eine feste Hierarchisierung, was an der Spitze des Widerstands (militärischer Aufstand) und was am Ende steht (widerständiges Verhalten), durchbrochen werden kann.

 

 

 

Weitere Schritte

 

 

 

Die bisherige Ein-Personen-Initiative kann zu einer echten Initiative anwachsen, wenn eine bessere Begründung erkennen lässt, dass die Initiative der Unterstützung wert ist.

 

Der Aufwand für die Beteiligten an der Initiative wird nicht groß sein:

 

- Newsletter erhalten

 

- mal:                  seine Unterstützung bekunden

 

- selten:              vor Ort sein, wenn Entscheidendes - wie Präsenz der Initiative zeigen – ansteht

 

- im besten Fall: bei der Festivität für die erfolgreiche Straßenbenennung mitfeiern.

 

 

 

Perspektive

 

 

 

Zukünftigen Möglichkeiten, eine "Paul-Tarnow-Straße" vorzuschlagen, wird es bei Neubenennungen ab 2024 geben.