eine Straße zur Erinnerung

 

"... Ich möchte ... darauf hinweisen, dass es wohl keinen zweiten Deutschen gibt, welcher solch umfangreiche Freundschaftsbeziehungen in die meisten Länder der Welt besitzt wie ich, und dass darauf gesehen werden müsste, solche Beziehungen aufrecht zu erhalten. ..." schrieb er im April 1940 an die Gestapostelle Düsseldorf. Etwa 6 Jahre vorher musste er sich gegen eine mehrmonatige Gestapohaft wegen angeblicher Spionage erwehren. Als Esperantosprecher war er besonders verdächtig. Nach der Entlassung aus der Schutzhaft erreichte er die Rückkehr in seine leitende Stelle als Provinzial-Oberbaurat bei der Rheinprovinz erst über ein Jahr später durch rechtlichen Beistand und vermutlich auch mit der Ausnutzung von Beziehungen.

Das Bekenntnis zu Weltoffenheit und Menschenfreundlichkeit war das Ergebnis eines persönlichen Entwicklungsprozesses über fast 30 Jahre. Seine Beschäftigung mit Esperanto im Kaiserreich und in der Weimarer Republik war das Triebmittel, diese Haltungen zu entwickeln und zu leben.